Bei der WG in Cuxhaven hat eigentlich nichts gepasst.  Z.B. Monika mit 750 Euro Witwenrente. Gertrud und Josef, ehemalige Arbeitskollegen bei einer Bank, sehr gute Rente, Dieter, der Künstler, unregelmäßige Einkünfte.

Sie haben die Fixkosten der WG errechnet. Jeder bezahlt, seiner Rente entsprechend, den prozentigen Anteil. Sie leisten sich eine Putzfrau, die sich schon beschwert hat, dass es nicht viel zu tun gibt, da Josef mit seinem Putzfimmel meistens schon gründliche Vorarbeit geleistet hat.

So viel zu „es muss passen“. Unterschiedlicher kann man nicht sein. Josef und Dieter wären gut gewesen für eine Neuauflage von „Ein ungleiches Paar“. Ihr kennt sicherlich den Film mit dem Ordnungsfanatiker Felix und den Chaoten Oskar – gespielt von Jack Lemmon und Walter Matthau. Holger und Maren haben vor einigen Tagen die Cuxhaven-WG besucht und uns von dem veränderten Josef berichtet.

Josef, ein kleiner schmächtiger, sehr gepflegter Typ mit seinem ausgeprägten Putzfimmel, hat immer mit Erstaunen zur Kenntnis genommen, dass Dieter nach dem Duschen kurz an seinem T-Shirt roch und feststellte, das geht noch.

Bei Dieter, so einem Schimanski-Verschnitt mit viel zu langen Haaren und einer großen Klappe, vermutet man zunächst nicht den sensiblen Künstler. Als wir in großer Runde mal wieder das Thema Männer und Frauen passen irgendwie nicht zusammen, auf den Schirm hatten, wir Frauen dann aber fast einvernehmlich feststellten, dass Dieter zu den Männern gehört, die einem schon gefallen könnten. Holla die Waldfee, da hatten wir uns ein Eigentor geschossen: „Ach so, Schmierlappen bevorzugt“, kam dann nur von meinem Mann. So ein Quatsch, er hat eben so eine gewinnende positive Ausstrahlung. Hat unsere Männer zwar nicht überzeugt, jedoch sein Mitbewohner Josef hat sich, so berichteten zumindest Holger und Maren, verändert. Dieter hat den peniblen Josef immer wohlwollend akzeptiert und trotzdem sein Ding gemacht. Josef hat sogar beim Bau des Hühnerstalls mitgeholfen. Vor Jahren für ihn noch ein Unding.

Dieters Hund durfte laut Josef jedoch nicht in die Küche. Genau wie bei uns. Änne hat auch was dagegen. War für Dieter und seinen Hund ok. Dieter und Gertrud (jetzt ein Paar) hatten sich einen weiteren kleinen Hund zugelegt. Dieser Hund hat jetzt ausgerechnet Josef zu seinem Lieblingsmenschen gemacht, da Josef immer ausgedehnte Spaziergänge macht und ihn mitnimmt. Er hat sich dann immer weiter aus dem Flur in die Küche zu Josef gerobbt. Ob er jetzt auch bei Josef im Bett liegt, weiß keiner, zumindest hat er nach ein bisschen Gejaule auch seine Zimmertür für den Kleinen geöffnet.

Als Monika damals ihrer Schwester Gertrud Dieter vorstellte, einen langjährigen Freund ihres verstorbenen Mannes, wollte sie auf keinen Fall mit so einem Typen in eine WG ziehen. An dem Hippie, mit seinem verbeulten VW-Bus, seien wohl die letzten Jahre vorbeigerauscht. Der sucht jetzt zahlungskräftige Mitbewohner, die ihm seinen Lebensabend angenehm gestalten. Diese Meinungsschublade über ihren jetzigen Mann, hat sie uns genau so lachend geschildert. Dass sie sich in ihrem Alter noch einmal so verlieben könnte, in einen Banausen, der in ihr einen Kontrollfreak und eine selbstgefällige Zimtzicke ohne Lebensfreude gesehen hat, kaum zu glauben.

Diese WG hat sich gefunden, ihre Mitstreiter zu Mitbewohnern gemacht, die noch offen waren für Veränderungen.

Also, liebe Freunde nur Mut, fangt schon mal an zu planen. Die Ausrede, es finden sich nicht die Richtigen, lassen wir mal nicht gelten. Es gibt über 7 Milliarden Bewohner auf unseren Planeten

Liebe herzliche Grüße und bleibt gesund liebe Freunde

Es gibt diese Abende mit Freuden, an denen man sich sicher ist, später eine Wohngemeinschaft zu gründen um nicht den Rest seines Lebens im Altenheim zu verbringen. „Später“ wann ist das? Auch 70jährige reden von später.

Wir (4 Paare zwischen 65 und 70) haben es vor Jahren wahr gemacht.

8 unterschiedliche Charaktere in einem „gefestigten“ Alter, nicht immer kompromissbereit, planen zusammenzuziehen. „Holla die Waldfee“ das war nicht einfach.

Über Jahre trafen wir uns immer wieder regelmäßig zur Urlaubszeit in Laboe. Dass das Unternehmen „Wohngemeinschaft Laboe“ überhaupt zustande gekommen ist, lag sicherlich daran, dass einige von uns extreme Pflegeeinsätze mit ihren Eltern hinter sich hatten und ihren Kindern das ersparen wollen.

Sicher gibt es schöne Pflegeheime die auch schön was kosten. 4.300 Euro monatlich ist durchaus nicht unüblich. Das mühsam zusammengesparte kleine Haus kann dabei schon mal draufgehen. Wenn das Haus erhalten bleiben soll kommen die Kinder (falls vorhanden) zum Einsatz. Meistens sind es die Töchter, die dann nach jahrelangem Pflege-Einsatz auf dem Zahnfleisch gehen.

So genug gemeckert.

Wir haben unsere Haus, Eigentumswohnung (oder Lebensversicherung) schon vorher verkauft um unser eigenes Altenheim selber zu organisieren.

Unser Kernhaus ist eine alte Villa. Darin gibt es eine Bibliothek mit Kamin, eine große gemütliche Küche und ein Gäste WC. Sowie einen großen Innenhof. Angebaut für jedes Paar wurde ein Wohnzimmer mit einem offenen Küchenbereich, ein Schlafzimmer mit Bad. Eine Etage höher gibt es noch ein Bad und zwei Zimmer.

Nur mal am Rande. Paul und mein Mann Wolfgang (unsere liebenswerten Geizhälse)  waren dagegen, den oberen Bereich auszubauen. Ihre Argumente: dann kommen liebe Anverwandte sowie alte Freunde, die glauben, sie können hier auf unsere Kosten ein billiges Urlaubs-Quartier finden. Auf den Punkt gebracht, scheuten die beiden nur die Kosten für den oberen Bereich. Gudrun und ich haben das schnell geklärt. Wir haben einfach unsere Enkelkinder vorgeschoben und ganz unschuldig fragen lassen: „Opa, wenn ich dich besuche, wo kann ich dann schlafen?“ Schon war das Thema geklärt.

Demnächst stelle ich Ihnen unsere Änne vor. Küchenfee, Perle, Haushälterin und ab und zu auch Geschäftsführerin.

 

 

Ich will in kein Altersheim, sondern in meiner gewohnten Umgebung bleiben. Auch dafür gibt es mehrere Lösungen liebe Freunde. Timo hat den Sohn einer Bekannten getroffen. Dieser berichtete von der Straßen-WG seiner Mutter. Seine Mutter, die in einem großen Haus wohnt, wurde zum Pflegefall. Er hat über eine Agentur eine ausländische Pflegekraft organisiert, die 24 Stunden bei ihr zuhause ist. In der Nachbarschaft wohnt ein älterer Herr, zwei ältere Damen und ein Ehepaar, die auch nicht mehr alleine zurechtkommen. Der Sohn hat es jetzt so organisiert, dass 2 Pflegekräfte aus Polen und 1 junge Frau aus der Nachbarschaft sechs hilfsbedürftige Menschen versorgen. Es muss niemand in ein Altenheim. Es ist immer ein Ansprechpartner da und die Kosten werden geteilt. Mit der anfänglichen Uneinsichtigkeit umzugehen, so nach dem Motto „ich kann noch alles alleine“ sei nicht einfach gewesen, jedoch mit Hilfe der anderen Kinder, hat sich alles zu einer funktionierenden Groß-WG entwickelt. Die beiden älteren Damen, die zur Miete in der Nachbarschaft wohnen, hätten zwar noch nicht viel Hilfe nötig, genießen es aber, dazu zu gehören. Wie heißt es so schön, gemeinsam sind wir weniger allein. Ab und zu gäbe es zwar auch Krach, aber die Tochter des einen Ehepaars und er gehörten zum Schlichtungskommando. Man dürfte es zwar nicht laut sagen, aber so würde es auch wieder Spaß machen, seine Mutter zu besuchen. Eine von den Polinnen hätte einen Bingoabend organisiert. Hauptpreis sei eine Flasche Champagner gewesen, die er gewonnen hat.

Vielleicht sind noch einige von Euch im Pflegestress mit Mutter und Vater oder stehen sogar vor der Entscheidung ein passendes Heim zu finden. Ggf. dürfte das doch eine Alternative sein. Es läßt sich alles organisieren. Theater und Meckerköppe gibt es immer. Da erzähle ich Euch nichts Neues, jedoch die vielen kleinen schönen Momente wiegen das immer wieder auf.

 

Liebe herzliche Grüße und bleibt gesund Eure WG in Laboe

 

Du willst doch wohl nicht unser schönes Haus verkaufen und mit den Banausen zusammenziehen? Jahrelang wohnen wir hier und haben uns an alles gewöhnt, hier kennst und hast du doch alles, Einkaufsmöglichkeiten die du auch mit Rollator erreichen kannst, das Klinikum fast vor der Tür usw. usw.. Die Argumente meines Mannes waren nur geprägt von „bloß nichts verändern“. Wenn ihm nichts mehr dazu einfiel, wurden die potentiellen Mitbewohner durch den Kakao gezogen. Er wüßte genau wie sich alles entwickeln würde, wir hätten die Hölle auf Erden. Wenn er nur an den arroganten Holger denkt, den empfindlichen Dirk, den bescheuerten Paul mit seiner überdrehten Gudrun. Zu Susanne und Maren hat er sich nie abfällig geäußert, fällt mir jetzt auf, ha, ha, ha

Wir hatten ein Reihenhaus. Unsere beiden Söhne wohnten nicht mehr bei uns. Auf 3 Etagen verteilt, Platz genug um seine nicht vorhandene Putzleidenschaft auszuleben. Zwei der Zimmer entwickelten sich immer mehr zu Abstellkammern. Eine super Treppe, die uns fit hielt. Sollte sich einer von uns mit Rückenschmerzen plagen oder ganz gepflegt auf die Schnauze fallen, könnten wir unser Bett im Wohnzimmer aufbauen und versuchen mit dem Gäste-WC auszukommen. Auch das überzeugte ihn nicht. Ich würde das zu schwarz sehen und ob ich denn mal ausgerechnet hätte, was das alles kostet, wenn wir an der Ostsee neu investieren. Ich würde uns ins Armenhaus bringen. “ ARMENHAUS“ gehts noch!!! Das neue Armenhaus heißt jetzt „ALTERSHEIM“ mein neuzeitlicher Freund. Ob er sich das denn schon mal ausgerechnet hätte, wie schnell unser Haus weg wäre, wenn wir in Heimkosten investieren. So ging es über Monate. Nur mit Hilfe unserer Söhne konnte ich ihn dann überzeugen.

Der Verkauf des Hauses und die Fertigstellung unseres neuen Zuhauses so zu koordinieren, dass es fließend ineinander überging, war auch noch mal ein hartes Stück Arbeit. Gudrun und ich haben uns in der Zeit immer wieder gegenseitig aufgebaut, da sie offensichtlich mit ihrem Paul die gleichen uneinsichtigen Schwierigkeiten hatte, wie ich mit meinem. Nur mal nebenbei, heute sind mein Mann und ihr Paul ein Kopp und ein A…

Jörn, der Sohn von Susanne und Dirk ist Anwalt und hat in Zusammenarbeit mit Timo, dem Sohn von Paul und Gudrun, den finanziellen Rahmen abgesteckt, der pro Paar nicht 150.000 Euro überschreiten durfte.

Die Villa wurde entkernt. Es entstand eine große Küche, ein Wohnraum mit Kamin und ein Bad. Vom Innenhof gehen vier Wohneinheiten ab (vier kleine Blocks von je 65 qm). Unsere Geschichte besteht schon einige Jahre. Wir konnten damals das Grundstück mit der alten Villa noch günstig erwerben. Die Anbauten waren nicht gerade günstig. Heute sind die Grundstücke um vieles teurer, jedoch haben sich die Fertigbaufirmen mittlerweile auf die wachsende ältere Bevölkerung eingestellt und es gibt schon super Anbaumöglichkeiten unter 40.000 Euro. Für unser altes Haus würden wir heute auch weit mehr bekommen als vor 10 Jahren. (Nur mal am Rande, für einen Heimplatz bezahlt man heute z.B. 4.500 Euro im Monat).

Der Umzug war noch mal Stress pur. Was sich über Jahre so angesammelt hat. Sogar der Kram meiner verstorbenen Schwiegereltern befand sich noch teilweise in unserem Keller. Übertrieben ausgedrückt, wären unsere Söhne nicht dabei gewesen, säße mein Mann noch heute zwischen den alten Erinnerungen und würde zu jedem Salzstangenständer eine Geschichte erzählen. Wenn man es dann endlich hinbekommen hat, dass der Strohstern, den Klein Wölfi vor 60 Jahren gebastelt hat und der den Weihnachtsbaum meiner Schwiegereltern jedes Jahr geschmückt hat, endlich entsorgt wird, da er schon Jahrzehnte bei uns im Keller geschmort hat, ist man schon einen Schritt weiter. Schön, so ganz kann sich keiner davon frei sprechen und es ist auch immer wieder schön, ab und zu in einer alten Fotokiste zu kramen, jedoch genau so toll ist es, im Alter eine übersichtliche Wohnstätte zu haben, in der es erstaunlich wenig zu putzen gibt.

Jetzt denken bestimmt einige: Boah, den ganzen Stress tue ich mir nicht an, mal sehen was kommt. Heute kann ich dazu ganz locker sagen, man sollte die Bildung einer Alten-WG nicht unbedingt unter dem Aspekt  „ich will nicht ins Heim“ sehen. Eine WG kann ein neuer Lebensabschnitt sein, der nichts mit abwarten, sondern Neugestaltung zu tun hat. Wir konnten uns alle neu entdecken. Negative Eigenarten werden in einer Gemeinschaft oftmals von teilweise eingeschlafenen positiven Eigenschaften aufgefangen und neu belebt.

Manchmal kann schon der Weg das Ziel sein, so wie bei den beiden, die sich für eine WG am Meer mit mehreren begeistert haben, in einer Großstadt gar nicht so weit voneinander entfernt wohnten, aus Kostengründen erst mal zusammen gezogen sind und ihr Vorhaben auf später verschieben haben, wenn sie die Rente durch hat. Es gibt so viele Möglichkeiten. Aber was erzähle ich. Hier auf unseren Blog werden sehr viele Beispiele beschrieben wie es funktionieren könnte auch ohne Haus und Grundbesitz.

Bewahrt die positive Einstellung, verbunden mit lieben herzlichen Grüßen

Eure WG in Laboe

 

 

Hallo liebe Freunde. Unsere Änne erzählt immer ganz begeistert von drei alleinerziehenden Frauen mit insgesamt 5 Kindern, 1 Pferd und zeitweise 12 Hunden. Eine davon ist Ännes Freundin. Diese Freundin hat ihrer Mutter unser Buch geschenkt. Die Reaktion der Mutter: „Super Sache, aber mit deinem Vater kannste das vergessen, mach du das doch mit Deinen Freundinnen und euren Kindern. Die Kinder haben dann mehrere Geschwister, eurem Gesabbel nach, wollt ihr von Männern ja angeblich nichts mehr wissen. Mit 3 Erwachsenen und 5 Kindern könnt ihr euch ein Haus mieten und die Kosten teilen. Jetzt kommt ihr bei den Mietpreisen in der Stadt kaum über die Runden und mit den zusätzlichen Putz-Jobs müßt ihr in der Zeit immer einen für die Kinder haben. Wie man alles machen könnte, steht ja in dem Buch. (Anmerkung, damit kein falscher Eindruck entsteht: der Erlös der Bücher geht an die MS-Forschung).

Änne hält mich immer auf den Laufenden. Es hat sich alles so entwickelt, dass die drei Frauen mit ihren Kindern einen Bauernhof gemietet haben. Zwei der Väter und Freunde haben bei den Renovierungsarbeiten mitgeholfen. Zusätzlich haben sie eine Hundepension eröffnet. So wie Änne erzählt, muss es gut laufen. Einer der Väter wollte wohl wieder mit einziehen, ha, ha, ha

Die zu beaufsichtigen Hunde rennen wohl im ganzen Haus herum, was Änne und ich nicht so toll finden.  Das ist natürlich nicht unser Problem. Änne erzählte, sie wäre da auf einen Kaffee vorbei gefahren, da hätten ein kleiner und ein großer Hund auf dem Sofa gelegen. Die Freundin hat nur gelacht und gesagt: „Änne setzt dich auf den Stuhl, das Sofa ist besetzt.

Manchmal reicht nur ein kleiner Denkanstoß um seinem Leben eine neue und positive Wende zu geben und das Wort „SPÄTER“  wird durch das Wort „JETZT“ ersetzt.

So liebe Freunde Euch noch eine schöne Zeit, viel Mut zum evtl. Neuanfang und viel viel Gesundheit

Eure fidele Alten-WG

 

Ist mit diesem Satz der Traum von einer WG beendet?

Auf keinen Fall liebe Freunde und Interessierte. Wir haben natürlich jetzt alle einen hellen Hals, weil wir es durchgezogen haben. Puhhh, aber erst mal aus dem Trott herauskommen und die Birne zum leuchten bringen, dass man älter und gebrechlicher werden könnte und dann nicht mehr alleine ist. Mein Mann hatte bis zum letzten Umzugstag „so seine Bedenken“.

Kein Geld!!! Na und, hatten Ute und ihre beiden Freundinnen auch nicht. Sie wohnen jetzt in Italien. Der Sohn von Ute hat auf seinen Namen ein altes Haus gekauft. Sie bezahlen jetzt zu dritt jeden Monat mit 300 Euro Miete den Kredit ab (siehe Blogbeitrag). Die WG in Cuxhaven. Sie haben ein sehr großes Haus gemietet. Dieter (Grundsicherung und Künstler), Gertrud eine ehemalige Bankangestellte (sehr gute Rente), Monika (Schwester von Gertrud – sehr kleine Rente) Josef (Arbeitskollege von Gertrud – sehr gute Rente). Je nach Rente haben sie die Fixkosten für jeden einzelnen berechnet und leisten sich auch eine Reinigungskraft. Eine Freundin von mir will in ihrer Heimatstadt mit ihrem Mann genau so ein Konzept umsetzen, wie wir es praktizieren. Zwei Bekannte haben kein Geld, die bezahlen dann an die anderen Miete und zwar weniger als sie vorher bezahlt haben. Alle diese Beispiele findet ihr auf unseren Blog oder in dem Buch „Neues von der jungen Alten-WG in Laboe“

Es gibt so viele Möglichkeiten der Umsetzung. Das Argument: ich hab kein Geld, ist nur eine Entschuldigung für was auch immer. Ich weiß wovon ich schreibe. Mein Mann Wolfgang war da Spezialist. Wenn es heute mal kleine Unstimmigkeiten in der WG gibt (sicher die haben wir auch schon mal) kommt dann:“siehste, ich hab es gewußt!“ und wenn es mal sehr gut läuft: „Spatzel, dass hätten wir schon in jungen Jahren machen sollen“ . Spatzel hat aber auf schöne neue Möbel verzichtet und lebt mit den alten Brocken (Möbel meiner Schwiegereltern) in einer WG, die sie nicht missen möchte.

Ha, ha, ha keine falschen Vorstellungen, ich liebe meinen Meckerkopp und er hat auch gute Eigenschaften, die ich nicht missen möchte. Sicher ist es auch ein Glück, dass es ihn und unsere anderen männlichen Mitbewohner nicht die Bohne interessiert was ich hier schreibe. Gudrun, Maren und Susanne lesen es regelmäßig und finden es auch ok, wenn ich viele persönliche Dinge schreibe, damit sich jeder ein Bild machen kann, solange eine gewisse Anonymität bestehen bleibt.

So liebe Leute, wieder etwas Mut gemacht? Vielleicht hat ja sogar jemand einen Tipp für die Leser unserer Seite was man z.B. an Zuschüssen vom Staat bekommen kann, wenn man eine WG gründet. In einigen Bundesländern hat man nämlich schon erkannt, dass wenn man diese Wohnform finanziell unterstützt, alle davon profitieren können.

Liebe herzliche Grüße und bleibt gesund Eure
fidele Alten-WG

 

Susanne und Gudrun haben kurzfristig Ute und ihre beiden Mitbewohnerinnen in Italien besucht. Es war eine spontane Entscheidung, da der Hin- und Rückflug nur 68 Euro pro Person gekostet hat.

Auch wenn man glaubt, besser kann es gar nicht laufen, hier in Italien werde ich mit meinen beiden Freundinnen den Rest meines Lebens verbringen, schlägt doch tatsächlich noch mal der römische Liebesgott Amor zu und wirft alles über den so gut geplanten Haufen.

Ihr erinnert euch, dass eine der drei Mitbewohnerinnen in Italien, eine ehemalige Sprechstundenhilfe, immer mit ihrem Fahrrad in den nächsten Ort gefahren ist, um einem älteren, ehrenamtlich tätigen Arzt zu helfen.

Auf den Punkt gebracht. Die beiden haben sich verliebt. Sie ist aus der Dreier-WG ausgezogen und wohnt jetzt bei ihrer neuen Liebe. Die beiden anderen Mitbewohnerinnen waren erst nicht so begeistert (Gudrun meint, vielleicht auch etwas eifersüchtig oder ein kleines bißchen neidisch) jedoch ist jetzt alles Gut und sie sehen auch die Vorteile, die so ein freies Zimmer bringt. Susanne und Gudrun konnten für die paar Tage in dem Zimmer übernachten,  zumal Utes Sohn, der mit einem günstigen Kredit das alte Haus für wenig Geld gekauft hat und die Drei somit nur eine sehr geringe Miete an den Sohn zahlen, schon sehr viele Renovierungsarbeiten abgeschlossen hat und das alte Haus sich zu einem kleinen Schmuckkästchen entwickelt.

Sie wissen selber, man kann noch so viel planen und organisieren, trotzdem kommt alles anders und das Leben bietet noch so manche Überraschung. So eine späte Liebe z.B., die oftmals bewusster, erfahrener und gelassener gesehen wird, läßt auch wieder Schmetterlinge zu. Ist doch toll.

Meinen Mann darauf angesprochen: „Ja, ja Spatzel, wenn das so weiter geht mit dem Insektensterben sehe ich auch schwarz“ „Ohhh Mann, ich meine die Schmetterlinge im Bauch“. So ist das eben nach so vielen Ehejahren, der werden die Tiere eben etwas größer, so wie Esel, ha ha ha

Liebe Freunde auch weiterhin ein gutes Gelingen zur Planung einer Alten-WG und bleibt gesund

Eure fidele Alten-WG in Laboe und demnächst

Neues aus der jungen Alten-WG aus Laboe (in dem Buch werden auch andere WGs beschrieben)

 

 

 

Freunde und Bekannte, die uns heute das erste Mal besuchen: „Boo, das hat bestimmt ganz schön was gekostet.“ Nee, hat es nicht liebe Freunde. Wir (mein Mann unsere beiden Söhne, zwei Hunde und ich) hatten vorher ein 140 qm Reihenhaus. Jetzt haben wir beide und unser Hund insgesamt 60qm. Unseren restlichen 6 Mitstreitern geht es nicht anders. Wir haben unser Reihenhaus verkauft, um in unser neues Zuhause investieren zu können. Ich wiederhole mich, aber das Risiko, dass unser über Jahre abbezahltes Reihenhäuschen evtl. schnell unter den Hammer kommen könnte, um damit ggf. Heimkosten zu finanzieren, war für mich ein überzeugendes Argument für diese Wohnform zu kämpfen. Wer kann schon pro Person 4.500 Euro Heimkosten von seiner Rente bezahlen. Kämpfen ist wirklich die passende Formulierung. Mein Mann wollte zunächst auf keinen Fall diese WG. Von „vielleicht müssen wir gar nicht ins Heim Spatzel“ bis „mit dem verrückten Haufen willst du zusammenziehen“ hat er versucht, auf die Abwart-Schiene zu bleiben.

Die alte Villa wurde entkernt. Es entstand eine große Wohnküche mit angrenzender Bibliothek einschließlich Kamin. Von da aus geht es direkt in den Innenhof. Der Innenhof wird eingerahmt von unseren 4 Wohneinheiten (schlichten hellen Wohnblocks). Also vorne alt renoviert und hinten neu und praktisch.

Wenn jemand ein altes Haus und ein einigermaßen großes Grundstück besitzt, ist es durchaus ein Konzept, welches sich überall umsetzen ließe.

Wir sind schon wieder in der Weihnachtsplanung. Mein Mann hat gestern unsere Änne gefragt, was es Weihnachten zu essen gäbe. Ich dachte,ich höre nicht richtig. Als ich anmerkte, dass das hier kein 5Sterne-Hotel sei, Änne evtl. Weihnachten mit ihrer Familie feiern wollte und wir dann mal selber etwas brutzeln müßten, schaute er mich verständnislos an und meinte nur: „Ist doch egal, wir können auch Spaghetti machen (der immer mit seinen Spaghetti), Hauptsache es kommen alle.“ „Alle?“ Mein Mann, der partout keine Alten-WG wollte, ist es wichtig, dass „alle“ kommen. Nicht zu fassen. Für Änne ist Urlaub offensichtlich auch ein Fremdwort. Sie bräuchte keinen Urlaub, ob wir sie los werden wollten.

Ich halte mich da jetzt raus. Wir sehen unsere Enkeltochter, Söhne einschließlich Schwiegertöchter zu Weihnachten, ob mit Fest-Menü oder Spaghetti. Maren und Holger sind über Weihnachten in Berlin bei Holgers Bruder Simon und seinem Lebensgefährten. Maren und Holger stellen in der Zeit Beate und ihren Kindern ihre Wohnung zur Verfügung, was Gudrun (Mutter von Beate) nicht passt. Warum auch immer. Gudrun sollte sich da auch lieber heraushalten. Also schon Mitte November der gewohnte Weihnachts-Familien-Stress. Jetzt im größeren Rahmen, ha, ha, ha. Einsamkeitsprobleme haben wir auf alle Fälle nicht. Das letzte Weihnachtsfest war alles andere als besinnlich, sondern chaotisch. Meinem Mann hat es gefallen. Die Einstellung „Weihnachten ist ein Familienfest“ hat er offensichtlich abgehakt. Erstaunlich, wie viele Dinge, die vorher eine unumstößliche festgefahrene Einrichtung waren durch diese WG eine teilweise völlig andere Richtung bekommen haben. Wir sind zwar im herkömmlichen Sinne schon alte Zausel, aber diese WG erweckt zu unserem eigenen Erstaunen immer wieder frische Energien. Also Mut zur WG. Ab und zu darf man sich dann auch etwas über sich selber wundern.

Wenig Stress, viel Gesundheit und herzliche Grüße

Eure fidele Alten-WG aus Laboe

 

Eröffnungszeilen für die Neuen: Wir sind eine 8 Freunde-WG – Rente so um die 1.000 Euro – leben an der Ostsee – leisten uns eine Haushälterin und ganz wichtig, damit wir uns nicht ständig auf den Keks gehen, mit eigener Wohneinheit. Wie alles anfing und wie wir ticken, könnt ihr hier auf meinem Blog lesen oder in meinem Buch – bißchen Werbung muss sein: „Die fidele Alten-WG in Laboe“ gibt es in jeder Buchhandlung (E-Book für 4,90 Euro)

Geiz ist geil. Eigentlich nicht wirklich. So ein Knickstiefel, Pfennigfuchser oder jemanden, der einen Igel in der Tasche hat, schwirrt in jeden Bekannten- oder Freundeskreis herum. Mein Mann und Paul der Mann von Gudrun sind in unserer WG unsere Geizhälse.  Um aber auch hier mal zunächst die Vorteile zu sehen. Als wir die vertraglichen Regelungen in großer Runde (unsere erwachsenen Kinder gehörten auch dazu) besprachen, waren die beiden Pfennigfuchser (Centfuchser?) eine große Hilfe. Wo die Anderen Großzügigkeit zeigten, so nach dem Motto, ach das Gehalt von der zukünftigen Haushälterin können wir immer noch später irgendwie regeln oder wenn wir Besucher haben und die in unserer Großküche mitessen wollen – die kriegen wir schon satt, das sei kein Thema!!! Für unsere beiden Männer schon. Vieles was wir damals als kleinlich oder geizig empfanden, ist heute für viele eine Selbstverständlichkeit, da es beizeiten so festgelegt wurde und alle damit einverstanden waren.

Wie sagt Paul immer. Es läuft bei uns wie in der Kantine der Rentenstelle. Anfang der Woche erstellt Änne – unsere Haushälterin – den Essen-Plan für die Woche. Es wird sich angemeldet und ihr glaubt es nicht, wir haben sogar Essenmarken, tatsächlich, ha ha ha. Der Beitrag pro Essenmarke wird jedes Jahr neu festgelegt. Unsere beiden Söhne mit Frauen und Enkelkind waren da und mein Mann meinte: „Du kannst doch bei uns (in unserer Wohneinheit) Spagetti mit Tomatensoße für alle machen, die haben die Kinder doch immer gerne gegessen.“ Ich fass es nicht, als unsere Söhne sagten, sie wollten wohl die Essenmarken bezahlen, platzte mir fast der Kragen.

Gudrun hatte letzte Woche eine Peinlichkeit mit ihrem Paul. Paul holt fast jeden Morgen für die gesamte Mannschaft Brötchen. Es ergab sich aber, dass Gudrun,  an dem Morgen mit ihm zusammen den Bäckerladen aufsuchte. Als Paar waren die beiden wohl in dem Laden nicht bekannt. Paul stand bei den Zeitschriften und studierte in aller Ruhe die Bildzeitung. Gudrun bekam mit, wie die beiden Verkäuferinnen sich vielsagende Blicke zuwarfen und eine der anderen zuzischte: „Guck da steht der wieder und liest die Bild“. Als Gudrun ihre Bestellung aufgeben konnte sagte sie: “ 20 Brötchen und die Bildzeitung, die mein Mann da gerade liest.“ Die beiden Verkäuferinnen schauten etwas konsterniert. Paul hatte offensichtlich das System, so lange alle mit ihren Einkäufen vorzulassen bis er die wichtigsten Dinge in der Bild gelesen hatte. Gudrun hat ihm jetzt die Tour versaut, jetzt müßte er die Bildzeitung immer kaufen, stellte er später vor dem Laden fest. Gudrun wollte auf alle Fälle nie wieder mit Paul morgens Brötchen holen.

Wenn wir an einem schönen Sommerabend zu später Stunde die Heizstrahler im Innenhof anmachen wollen, sind es meistens Paul und mein Ehegespann, die dafür sind, dass sich doch jeder eine dicke Jacke oder Decke holen sollte. Das sei auch gemütlich. Die Heizstrahler haben Maren und Holger gesponsert und nicht gerade zur Freude unserer beiden Männer, da sie angeblich viel Strom ziehen würden, der ja von allen bezahlt wird. Irgendwelche Querelen gibt es immer. Das Gute ist, dass wir jetzt 8 sind. Man könnte meinen, bei 8 Personen ist die Streitfähigkeit erhöht. Nein, eben nicht. Früher habe ich mich in Streitigkeiten mit meinem Mann immer etwas hereingesteigert.  Heute hake ich das viel schneller ab. Wir verstehen uns sogar besser. Als die Kinder aus dem Haus waren haben wir uns sehr aufeinander konzentriert. Menschenskind wie wichtig war es für mich, dass er mal Laub fegt oder sich mal um das Unkraut kümmert. Habe sogar darauf  geachtet, was der Herr für ein Gesicht zog. Haushalt war für ihn unsichtbar. Er sah nur, dass ich schon wieder auf dem Sofa saß und wovon ich denn schon wieder so fertig sei, dass konnte er gar nicht nachvollziehen. Gudrun hatte mit ihrem Paul in der Vergangenheit wohl ähnliche Erfahrungen gemacht. So komisch es sich anhört. Heute können wir beide diesen Eigenarten unserer Männer etwas komisches abgewinnen, sind entspannter und wie mein Mann schon festgestellt hat „weniger keifig“ (vielen Dank auch).

Dazu gibt etwas passendes. Können wahrscheinlich nur die Mädels darüber lachen.

Ein Mann hat das Buch „Der Herr im Haus“ gelesen. Er rennt in die Küche und eröffnet seiner Frau:“ Ab heute bin ich der Herr im Haus und es weht hier ein anderer Wind. Du wirst mir das beste Essen zubereiten, der Sex wird so sein wie ich das will, anschließend eine Massage, ein Entspannungsbad und eine Fußmassage und rate mal wer mich morgen früh anzieht und mir die Haare kämmt?“ Darauf seine Frau: Ein Angestellter vom Beerdigungsinstitut?

So liebe Leute – immer positiv denken !!!

Liebe herzliche Grüße und bleibt gesund

 

Hallo liebe Freunde. Ferienzeit heißt bei uns auf alle Fälle „Enkel-Zeit“. Die Hütte ist wieder voll.

Wir sehen unsere Kinder und Enkelkinder zwar nicht so häufig, doch wenn sie uns besuchen, besteht immer etwas Urlaubsfeeling da wir jetzt an der Ostsee wohnen. Sie profitieren nicht nur von der super Umgebung, sondern auch von uns allen. Es ist für jeden etwas dabei. Über die Jahre haben sich besondere Freundschaften entwickelt, wie zwischen unserem Mitbewohner Holger und unserem Sohn Friedrich. Den beiden geht nie der Gesprächsstoff aus. Darauf ist mein Mann manchmal etwas eifersüchtig. „Was hat der eigentlich immer mit dem Spinner zu quatschen“ ist nur die harmlose Kommentierung, zu der ich lieber nichts sage. Unser Sohn Max teilt mit Timo (Sohn von Paul und Gudrun) die gleiche Humorschiene. Manchmal prusten sie los, ohne dass wir wissen, um was es geht. Beate (die Tochter von Paul und Gudrun) und Jörn (Sohn von Susanne und Dirk) sind sich neuerdings etwas näher gekommen. Beate ist geschieden. Jörn war noch nie verheiratet und hat sich vor einigen Monaten (lt. seiner Mutter Susanne: Gott sei Dank) von seiner Freundin getrennt . Wie die Dinge jetzt stehen, wissen wir nicht. Alles binden sie uns leider auch nicht auf die neugierige Nase. Die Zwillinge Max und Moritz (Enkel von Paul und Gudrun) haben sich schon als 5jährige in unsere Maren verliebt und sie natürlich in die Zwillinge. Die beiden brauchen auch nicht in der Bibliothek schlafen. Sie hatten von Anfang an ein Zimmer in der Wohneinheit von Maren und Holger.

Mein Mann hatte mal wieder was zu meckern: „Der Ort ist voller Touristen, man kann nicht mehr einen entspannten Strandspaziergang machen und unsere Bibliothek ist voller Luftmatratzen und Rucksäcke, da brichste dir den Hals wenn du nicht aufpasst. Mein lieber Meckerkopp, manchmal werde ich aus ihm auch nicht schlau!!! Dabei ist er es, der schon immer am meisten mit der Bande unternommen hat. Unsere Enkelin Julia hat bei ihm die komplette Narrenfreiheit. Unser Sohn Friedrich ist mit einer Italienerin verheiratet. Unsere Enkelin braucht nur zu sagen: Nonno (Opa) und schon springt mein Mann an wie ein Motor: Ja, mein Engelchen was kann Nonno für dich tun. Ich hab es auch mal bei ihm versucht mit:“ Nonnoooo“. Da kam aber nur: „was ist denn jetzt schon wieder“, ha ha, ha. Die Chemie zwischen ihm und Jannis (der Enkel von Gudrun und Paul)  ist auch etwas ganz besonderes. Jannis wollte unbedingt ein paar teure Sportschuhe haben. Sein Opa Paul hat ihm klar gemacht, das man nicht alles haben kann, zumal bei ihm noch 5 weitere Enkel in den Startlöchern stehen und was macht mein Mann, er kauft ihm die Schuhe. Mein Mann ansonsten ein Geizhals (aber nicht bei Kindern) hat sich zwar die berechtigte Standpauke von den anderen angehört, dass hat ihn jedoch offensichtlich herzlich wenig interessiert. Eigentlich, mag ich das an ihm. Wir sind schließlich alle Großeltern. Gr0ßeltern verwöhnen!!! Gudrun hat dazu schon mal eine klare Aussage getroffen: “ Wir ersparen unseren Kindern das Pflegeprogramm für uns, da sollen sie zusehen, dass sie zumindest ihre Blagen auf den richtigen Weg bringen, dann dürften unsere Erziehungsfehler auch keine große Rolle spielen.

So, liebe Freunde soviel mal wieder zu unseren Kindern und Enkeln. Das nächste mal berichte ich von einem Konzept, welches sich ein pfiffiger Enkel für seine Oma ausgedacht hat, damit sie in ihrem Haus wohnen bleiben kann.

Liebe herzliche Grüße und bleibt gesund

 

 

Bei uns ist das so geregelt, dass Änne unsere Haushälterin, für jede Woche einen Speiseplan erstellt, damit sie auch dementsprechend planen und einkaufen kann. Ergibt es sich, dass sich einer nicht angemeldet hat, ist das für Änne auch kein Problem. Gestern war bei uns Schlemmerabend. Unsere Änne, die uns sonst mit ihren Kochkünsten begeistert, wird dann von uns bewirtet. Ihr Mann Freddy und Tochter Paulina natürlich auch. Susanne macht die besten Spätzle der Welt, dazu hat Paul Pfeffer-Sahne-Gulasch und Salat gemacht. Gudrun als Nachtisch Erdbeercreme. Wie heißt es so schön: mit Sahne kann man nichts verkehrt machen. Vorher gab es einen Cocktail. Damit kennt Dirk sich am besten aus. Es sei nicht viel Alkohol drin, versicherte er uns vorher. Paul: „kann ich mir denken Meister, ich weiß auch wo der geblieben ist, ha, ha, ha“ (immer diese Spitzen). Dirk grinste nur.  Alle versammelt an unserem großen Tisch mit einem super Essen – vorher einen Cocktail – der es meistens doch ganz schön in sich hat – die Stimmung ist perfekt. Ja, liebe Freunde, dass sind die Abende an denen uns allen bewußt wird, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben.

Dass wir nicht in Dauerschleife die ständige Glückseligkeit genießen, konntet ihr schon öfter lesen. Meinen Mann davon zu überzeugen, dass diese WG die Lösung für unser Alter sei, war schon mehr als anstrengend, jedoch der Umzug in die WG, also unser neues Zuhause, war der helle Wahnsinn. Ich freute mich auf neue helle Möbel. Das konnte ich knicken. Bei mir sei die Verschwendungssucht ausgebrochen und wenn das so weiter gehen würde sähe er schwarz, zumal wir nicht wüßten was sonst noch alles auf uns zukommen würde. Mein Mann hatte von seinen Eltern gut erhaltene bayrische Möbel geerbt, die natürlich unbedingt mit mußten. War mir irgendwann egal. Es hätten auch Apfelsinenkisten sein können, Hauptsache es ging in diese WG.  Am liebsten hätte er das ganze Haus eingepackt. Und was für Zeug man nach Jahren noch aus den Ecken kramt.“Oh, schau mal Spatzel, dieser Salzstangenständer, der stand schon bei meinen Eltern immer auf dem Tisch“. „Super Papa, der steht dann jetzt bei mir auf dem Tisch“ war dann nur der trockene Kommentar von unserem Sohn Max, der ihn dann dahin stellte wo die Sachen standen, die unsere Söhne mitnehmen oder auch entsorgen wollten. Ich konnte froh sein, dass unsere Söhne beim aussortieren dabei waren und die ganze Situation etwas entspannten.

Gudrun und Paul gingen alles etwas lockerer an. Ihr Sohn Timo hat ihr Haus übernommen.  Timo mal in netter Runde zur vorgerückten Stunde: „Die Alten haben einfach ihre Koffer gepackt und ich konnte sehen, wo ich mit dem ganzen Schrott bleibe.“ Das ist natürlich maßlos übertrieben, aber Paul und sein Sohn Timo schenken sich da nichts. Gudrun sieht das gelassen. Die beiden sind, wenn es darauf ankommt, für einander da, ansonsten sollen die sich doch anmaulen.

Susanne und Dirk haben einrichtungsmäßig eine Vorliebe für vergoldete Möbel. Auffallend der große vergoldete Buddha auf einem weiß-goldenen Schränkchen. Von unserer Wohneinheit in ihre ist auch gleichzusetzen mit, aus der bayrischen Provinz in den Hinteren Orient. Paul und Gudrun sind ganz normal geschmackvoll gemütlich eingerichtet mit den hellen Möbeln, die ich gerne hätte. Holger und Maren bevorzugen eine schlichte geschmackvolle Eleganz.

So gesehen passen wir nicht zusammen.

Damit nicht ein röhrender Hirsch oder goldene Buddha das Gesamtambiente stört, haben wir es Holger und Maren überlassen, die große Küche, die Bibliothek sowie den Innenhof einzurichten und zu gestalten. Gudrun hat schon mal treffend festgestellt: „Hier residieren Gräfin Maren und Graf Holger und uns Banausen halten sie sich zur Unterhaltung“ Ganz so schlimm ist es zwar nicht, jedoch mit dem Unterhaltungswert könnte das hinkommen.

So liebe Leute, hoffe wir haben wieder etwas Appetit nicht nur aufs Schlemmen sonden auch auf WG-Feeling gemacht.

Liebe herzliche Grüße und bleibt gesund

Eure fidele Alten-WG in Laboe